1) Justifiers
Justifiers ist ein Rollenspiel aus den 80er-Jahren des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Nachdem es eingestellt wurde, sicherte sich der deutsche Fantasy-Autor Markus Heitz die Rechte an der Welt
von Justifiers. Zusammen mit dem Ulisses-Verlag und dem Heyne-Verlag brachte er eine neue Version des Rollenspiels heraus sowie eine Reihe von Romanen.
Das zentrale Thema von Justifiers ist die Erschließung neuer Planeten durch wagemutige Abenteurer. Nicht immer freiwillig werden sie von intergalaktischen Konzernen beauftragt, quer durch den
Weltraum zu reisen, um einen Planeten zu erkunden und sich den einheimischen Gefahren zu stellen.
Dabei kämpfen sie gegen die fremde Flora und Fauna, feindliche Explorations-Teams, Konzernsicherheitskräfte oder auch außerirdische Artefakte.
2) Bürgerforschungsvereinigung oder auch Citizen Science:
Citizen-Science-Projekte sind Wissenschafts- und Forschungsprojekte, die durch interessierte Laien durchgeführt werden. Vollberufliche Wissenschaftler begleiten diese Projekte lediglich oder
stoßen sie an. Der Begriff ist so weit zu fassen wie der Begriff Wissenschaft. Klar ist zumindest, dass Laien auch an der Definition der Forschungsaufgabe beteiligt sind, von der Erhebung bis zur
Auswertung, und auch offiziell in den wissenschaftlichen Publikationen genannt werden. Im Allgemeinen wird von den beteiligten Bürgern lediglich die Einhaltung der wissenschaftlichen Grundsätze
gefordert, nicht aber eine fachliche Ausbildung.
3) (Alan Moore, Brian Bolland et. al.: »Batman: The killing Joke«, DC Comics, 1988.)
Eigene Übersetzung:
Schau, da waren diese zwei Verrückten in einer Irrenanstalt. Und eines Nachts, eines Nachts mochten sie nicht mehr in der Irrenanstalt leben. Also gingen sie hinauf zum Dach und dort, nur einen
schmalen Abgrund entfernt, sahen sie die Dächer der Stadt im Mondschein leuchten. Sie führten in die Freiheit. Der erste Kerl sprang einfach hinüber, ohne Probleme. Aber sein Freund, sein Freund
wagte den Sprung nicht. Er hatte Angst zu fallen. Der Erste hatte eine Idee. Er sagte: »Hey! Ich habe meine Taschenlampe bei mir! Ich kann über den Abgrund leuchten, von Haus zu Haus. Dann kannst
du über den Lichtstrahl laufen und zu mir kommen.«
Aber der zweite Kerl schüttelte den Kopf.
Er antwortete: »Was? Glaubst du, ich bin verrückt? – Du wirst ihn ausschalten, wenn ich auf halbem Weg bin.«
4) Das SETI@home-Projekt:
(Search for Extra-Terrestrial Intelligence at Home) ist ein Projekt der Universität Berkeley, das anhand von Radiosignalen nach außerirdischem intelligenten Leben sucht. »At Home« steht hier für
die Herangehensweise des verteilten Rechnens, bei dem die eigentliche Analyse der aus dem Weltall aufgenommenen Radiosignale durch die Rechenleistung von Privatcomputern übernommen wird.
Jeder, der über einen Internetanschluss verfügt, kann das SETI-Programm auf seinem PC installieren, um einen Teil der Radiosignale zu analysieren, und so einen Beitrag an dem Projekt leisten. Das
Programm nutzt dann nur die Rechenleistung des PC, die normalerweise ungenutzt bliebe, etwa während rechenschwacher Abläufe, wie Officeanwendungen, oder wenn der Benutzer den Computer im
eingeschalteten Zustand sperrt. Der Nutzer kann das Programm noch genauer einstellen und hat keine Nachteile, wie etwa große Mengen belegter Speicher oder verminderte Rechenleistung. Das Projekt
profitiert von zusätzlicher Rechenleistung, die nicht eingekauft / gemietet werden muss.
5) 3-D-Druck, präzisere Bezeichnung, additive Fertigung:
Ist das Prinzip, ein Fertigungsteil herzustellen, in dem der Werkstoff in der gewünschten Form zusammengefügt wird. Ein einfaches Beispiel wäre Töpfern, dabei wird Ton zu einem Gegenstand
zusammengefügt; die gegenteilige Methode wäre das Holzschnitzen, bei dem der Werkstoff von einem Rohling entfernt wird, um den gewünschten Gegenstand herzustellen.
Es gibt unterschiedliche Verfahren innerhalb der additiven Fertigung, eines dieser Verfahren wird Metal-Laser-Sintern genannt. Beim MLS wird aufgeschichtetes Metallpulver durch Laser punktgenau
geschmolzen.
Möchte man beispielsweise einen Schlüssel herstellen, benötigt man als erstes ein dreidimensionales Bild, ein Modell des Schlüssels. In der Laser-Sinter-Maschine wird dann das ausgewählte
Metallpulver in einer dünnen Schicht bereitgestellt und die Laser schmelzen das Pulver in den genauen Maßen des Schlüssel-Bildes/-Modells. Nach dem ersten Durchgang liegt dann ein sehr flacher
Umriss des Schlüssels vor. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis der Schlüssel, das Werkstück, die vorgegebenen Maße erreicht hat. Die Genauigkeit von industriellen Laser-Sinter-Maschinen
liegt bei wenigen Nanometern.
Ist das Ziel ein komplexes mechanisches Teil, etwa ein Autogetriebe oder eine Kriegsdrohne, werden meist alle Einzelteile platzsparend nebeneinander gedruckt, aus der Maschine entnommen und
zusammengesetzt.
6) Full-Carbon-Design©®:
Ist eine Designmethode, bei der ein komplexes System einzig und allein aus Kohlenstoffwerkstoffen hergestellt wird. Dies kann etwa ein einfacher Regenschirm sein oder sogar eine Kriegsdrohne. Das
Full-Carbon-Design wurde von Niko Herwegh erdacht und erstmals beschrieben. Es folgt dem Ziel, ein Werkstück, welches bisher aus verschiedenen Werkstoffen hergestellt wurde und im Grunde aus
vielen chemischen Elementen besteht, einzig und allein aus Kohlenstoff herzustellen, damit ein einziges Element als Rohstoff verwendet werden kann.
Zu den Kohlenstoffwerkstoffen gehören beispielsweise einfache Kunststoffe, Kohlenstoffnanoröhren, Diamant, Graphen und Grafit. Durch diese Vielzahl an Stoffen können Fertigungsteile mit allen
möglichen Eigenschaften hergestellt werden: Schlag- und stoßfeste Panzerungen, leichte Folien, biegsame und reibungsarme Teile. Auch sind einige dieser Stoffe elektrisch leitend und besitzen
Halbleitereigenschaften, sodass sogar Batterien und Schaltkreise erstellt werden können.
In vielen Fällen ist ein komplexes System, das im Full-Carbon-Design hergestellt wird, nicht so effizient wie ein herkömmliches System. Nachteile gibt es etwa in der Energieumsetzung oder in der Energieausbeute, weil viele Kohlenstoffwerkstoffe noch einen geringeren Wirkungsgrad haben als herkömmliche Halbleiter oder Elektromotoren. Um das Full-Carbon-Design umzusetzen, müssen Werkstücke oft völlig neu konzipiert werden. Dabei werden auch Auswirkungen akzeptiert, die als nachteilig gelten, wie etwa Effizienzverlust, Volumenzunahme oder zusätzliche Herstellungsschritte.
Im 24. Jahrhundert wird es 3D-Drucker geben, die aus einem einzigen Rohstoff unterschiedliche Materialien herstellen können. Durch neue chemische und thermische Verfahren wird es möglich sein,
aus ein und demselben kohlenstoffreichen Rohstoff unterschiedliche Kohlenstoffzustände erstellen zu können. Dadurch werden 3D-Drucker möglich, die nur diesen einen Rohstoff brauchen um etwa
Gestell und Schirm eines Regenschirms gleichermaßen anfertigen zu können.
Die radikale Vereinfachung ermöglicht es so, ein Herstellungsverfahren auf einen einzigen Rohstoff und eine einzige Fertigungsmaschine zu reduzieren.
7) Bestandteile eines Spiels:
Die Spielmechanik umfasst die Regeln des Spiels, aber auch, wie das Voranschreiten des Spielverlaufs geregelt ist. Entweder das Spiel verläuft in Spielrunden, in denen jeder Spieler handeln darf,
oder nach Spielzeit.
Die Spieltechnik umfasst die Art des Spielbretts, die verfügbaren Utensilien oder auch die Auflösung der Darstellung.
Die Spielästhetik vertritt die Kunst im Spiel, etwa das Design der Kartenrückseiten, den verwendeten Grafikstil, aber auch die Musik.
Die Geschichte eines Spiels ist oft der entscheidende Faktor, der dem Spiel die Existenz zuspricht, oder aber die Geschichten stehen nicht am Anfang des Spiels, sondern am Ende. Beim Fußball zum
Beispiel gibt es keine erzählende Geschichte, wie etwa die Geschichte eines Helden, beim Fußball zählen die Geschichten, die man sich im Nachhinein über ein gelaufenes Spiel erzählt.
Quelle: Jesse Schell, »Die Kunst des Gamedesign«.
8) Eruditionpublica, der Bildungsstaat als Recht und Wirtschaftsfaktor:
Das Recht auf Bildung ist im Grundgesetz verankert. Gesetze sprechen jedem Bürger das Recht auf eine freie, völlig kostenlose Schulbildung zu, für mindestens zwölf Jahre reguläre Schulbildung.
Wer die Eignungsprüfung für ein reguläres Studium schafft, dem stehen zusätzlich sieben Semester Studium zu oder eine entsprechende berufliche Weiterbildung. Alles, was darüber hinausgeht, ist
nicht mehr kostenfrei, wird aber unterstützt. Der Anspruch verfällt nicht, damit lebenslanges Lernen gesichert und begleitet wird.
Im Gegenzug sind Absolventen von Schulen und Hochschulen dazu verpflichtet, Steuern auf ihr Einkommen zu zahlen, auch wenn sie in einem anderen Land arbeiten und/oder wohnen. Der zu zahlende
Prozentsatz und die Zahlungsdauer sind abhängig vom Studienzeitraum. Die Steuereinnahmen dürfen nur für den Bildungssektor verwendet werden.
Bedarf, Ausgaben, Ansprüche, Entwicklung und Lehrpläne werden von einem unabhängigen Bildungsrat festgelegt. Der Rat soll den Einfluss der sich ändernden politischen Gegebenheiten minimieren.
Sein Ziel ist ein hoher Standard jeder angebotenen Bildung und die Verfügbarkeit von Bildung für jeden Bürger, ungeachtet seiner beruflichen Laufbahn.
9) Boom-Sack:
Der Boom-Sack eine Art mobile Sandgrube für Sicherheitskräfte. Lässt es die Zeit oder die Gefahrenlage nicht zu, einen Sprengkörper zu entschärfen, kann er im Boom-Sack versorgt werden, um die
Kraft der Detonation zu mindern. Auch Personen, die nicht auf Sprengfallen hin untersucht werden können, werden bis zur genaueren Kontrolle im Sack versorgt. Sollten sie eine Detonation auslösen,
findet diese dann im Innern des Sackes statt.
Der Boom-Sack besteht aus einer Vielzahl von explosionshemmenden Matten, die überlappend aufeinanderliegen und so ein Kammersystem bilden, das die Explosionsenergie umlenkt und auf diese Weise
mindert. Dadurch dass die Detonationswelle auf eine große Oberfläche trifft, geht auch die Hitze der Explosion auf das Material über und etwaige Splitter werden abgefangen. Die
explosionshemmenden Matten sind durch ein Geflecht aus Drahtseilen miteinander verbunden, das sich, je nach Kraft der Explosion, ausdehnt.
Findet im Innern eine Explosion statt, wird die Detonationswelle von den Matten aufgenommen, diese werden fortgeschleudert und wiederum vom Drahtgeflecht aufgefangen. Die Druckwelle wird nicht
gänzlich zurückgehalten, sie kann durch Freiräume entweichen; dadurch kann der Boom-Sack nicht zerrissen werden, sondern behält seine Funktionsweise bei, auch bei mehrmaligen Detonationen.
10) Brainfap:
Brainfap ist eine illegale Substanz, die in die Hirnchemie eingreift und so die Bildung von Langzeiterinnerungen auslöst. Nach der Einnahme werden alle wahrgenommenen Sinnesreize als
Langzeiterinnerung gespeichert. Wirkstoff ist ein körpereigenes synthetisiertes Peptid, das einem Methylphenidat-Derivat angehängt wird.
Unabhängig von der Wirkung wird die Substanz mit speziellen Aromen verabreicht, um die erstellte Erinnerung mit diesem Geruch oder auch Geschmack zu verbinden. Zu einem späteren Zeitpunkt können
die gespeicherten Sinnesreize wieder gezielt abgerufen werden, um die Ereignisse ein weiteres Mal zu erleben. Dazu werden die verwendeten Aromen mit einem Medikament eingenommen, das ursprünglich
entwickelt wurde, um Langzeittraumata besser behandeln zu können.
Als Brainfap das erste Mal auftauchte, wurde es verwendet, um »Erinnerungsschnappschüsse« von besonderen Ereignissen im Leben zu machen. Durch die Einnahme des Wirkstoffs konnten die Anwender und
Anwenderinnen sichergehen, dass sie sich für immer an ihre Hochzeit oder ihren Uniabschluss erinnerten.
Doch ob ein Ereignis auch wirklich so verläuft, wie erhofft, kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Manchmal wird auch der schönste Anlass noch im letzten Augenblick zu einer Katastrophe.
In der Folge gab es immer mehr Anwender, die nun eine negative Erinnerung besaßen, die sie nicht mehr loswurden. Darum wurde die Substanz später auch BrainBranding oder CognitiveTatoo genannt.
Seit einigen Jahren ist zudem eine verbreitete Anwendung in kriminellen Kreisen zu beobachten, die Brainfap zur gezielten Traumatisierung ihrer Opfer anwenden.
11) Jupiter:
Jupiter ist der größte Planet des Sonnensystems, sein Äquatordurchmesser beträgt 143.000 Kilometer. Von der Sonne aus gesehen ist er der fünfte Planet des Sonnensystems. Er ist nach dem römischen
Hauptgott Jupiter benannt.
Jupiter besteht hauptsächlich aus Gas und besitzt keine sichtbare Oberfläche. Darum zählt er zu den sogenannten Gasplaneten. Aufgrund seiner gewaltigen Masse, er ist zweieinhalbmal so schwer wie
alle anderen Planeten zusammen, zählt er als »Gasriese«.
Im »Ökosystem« des Sonnensystems nimmt Jupiter eine wichtige Schutzfunktion für die Erde ein. Durch seine enorme Masse stabilisiert er den Asteroidengürtel, der zwischen Mars und Jupiter besteht;
so bleibt der Gürtel stabil und es stürzen sehr viel seltener Asteroiden zur Sonne, die dann die Erde gefährden.
12) Sekundant-Kriegsrüstung:
Der Hauptverwendungszweck dieser Spezialausrüstung ist es, dem Träger einen Sekundanten zur Seite zu stellen, um ihn im Kampf zu unterstützen oder den Feind von ihm abzulenken. Die Sekundant ist
meist mit einer eigenen Primärwaffe ausgestattet, einem vollautomatischen Geschütz, das auf der Schulter aufmontiert ist und das selbstständig feuert. Durch diese Waffe kann die Rüstung autonome
Waffensysteme schneller und präziser bekämpfen als jeder Mensch. Natürlich kann der Träger auch gleich die doppelte Menge an Waffen mit sich führen. Einen Satz Bewaffnung für sich, einen für die
Sekundant.
Der Träger der Rüstung kann auch während des Kampfes aus ihr heraussteigen, damit die Sekundant autonom an seiner Seite kämpft. Sie kann ihn unterstützen oder beschützen, wenn seine
Aufmerksamkeit auf eine andere Aufgabe fokussiert ist. Er kann sie als Kundschafter vorausschicken oder als »Versicherung« zurücklassen.
Von der Sekundant werden zwei Ausfertigungen genutzt. Die erste wird wie eine standardmäßige Kampfrüstung direkt auf dem Multifunktionsanzug getragen, die zweite Ausfertigung wird über einer
primären Kampfrüstung getragen. Steigt der Träger dann aus Sekundant aus, kann er in seiner eigenen Rüstung, voll einsatzbereit, weiterkämpfen. Je nachdem, welche Rüstung der Träger unter der
Sekundant trägt, nimmt sein Umfang um bis zu fünfzig Zentimeter zu.
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